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Der lange Weg über den Grat

Ge­org Walz

10.08.2020

End­lich wie­der ei­ne Berg­tour. Wir star­ten an der Wal­ler Alm, auf­ge­teilt auf zwei Grup­pen, mit je­weils 10 Per­so­nen. An der Wal­ler Alm und dem Stau­see ge­hen wir vor­bei in Rich­tung Vo­gel­sang, des­sen klei­nen Fel­sen­gip­fel wir schnell er­klim­men.

Un­ser nächs­tes Ziel, den Klei­nen Traithen im Sü­den, vor Au­gen geht es auf schma­lem Pfad wei­ter, bis vor den Ein­stieg. Je hö­her wir kom­men, de­sto fel­si­ger wird es und um­so öf­ter müs­sen die Hän­de zu Hil­fe ge­nom­men wer­den. Si­che­rungs­sei­le und Tritt­bü­gel hel­fen schwie­ri­ge­re Fels­stu­fen zu über­win­den. Tritt­si­cher­heit und Schwin­del­frei­heit sind un­er­läss­lich. Das Gip­fel­kreuz taucht ober­halb auf und ei­ne Mi­nu­te spä­ter ste­hen wir auf dem Gip­fel des Klei­nen Traithen. Der Gip­fel bie­tet ein sehr schö­nes Pan­ora­ma auf die um­lie­gen­den Ber­ge.

Nach der Gip­fel­rast ge­hen wir durch die Lat­schen­gas­se, dann durch lich­ten Wald nach un­ten zu dem Alm­wie­sen der Fell Alm. Die­se las­sen wir leicht un­ter­halb von un­se­rem Weg lie­gen und lau­fen über die Alm­wie­se vor den Großen Traithen. Der teils stei­ni­ge und stei­le Pfad schlän­gelt sich den Lat­schen be­wach­se­nen Hang hin­auf. Nach 40 Mi­nu­ten taucht ober­halb von uns das Gip­fel­kreuz des Großen Traithen auf und schon ste­hen wir auf dem aus­la­den­den Gip­fel.

Gut ge­stärkt star­ten wir un­se­re Grat­über­schrei­tung. Am Grat ent­lang, geht es zum Un­ter­ber­ger Joch und von dort zum Lat­schen be­wach­se­nen Gip­fel des Steil­ner Jochs mit sei­nem klei­nen, ei­ser­nen Gip­fel­kreuz. Der Gip­fel ist fast zu­ge­wach­sen und bie­tet we­nig Platz. Aus die­sem Grund ge­hen wir zü­gig wei­ter, ver­las­sen kurz dar­auf den Grat und stei­gen das Steil­ner Joch in nörd­li­cher Rich­tung nach un­ten. Zwei mit Si­che­rungs­seil ver­se­he­ne Steil­stu­fen müs­sen ab­ge­klet­tert wer­den, dann wird der Weg holp­rig und feucht. Un­ten beim Joch, ge­hen wir den gra­si­gen Hang, an wei­den­den Kü­hen vor­bei, zur Jä­ger­wand hin und am Wald­rand ent­lang wei­ter sanft auf­wärts. An ei­nem gel­ben Weg­schild bie­gen wir ab und ge­hen über einen Wei­de­zaun­durch­lass steil nach un­ten.

Wer nun glaub­te, dass un­ser bis­he­ri­ger Weg schwie­ri­ge­re Ab­schnit­te be­reit hielt, wird bei die­sem Ab­stieg ei­nes Bes­se­ren be­lehrt. Nass, mat­schig, er­dig und sei­fi­ge Fel­sen sor­gen da­für, dass je­der Schritt mehr als wohl­über­legt ge­setzt wer­den muss, um nicht auf dem Al­ler­wer­tes­ten zu lan­den und aus­zu­rut­schen. Un­ten an­ge­kom­men, geht es über vie­le Schutt­rei­sen ent­lang vom Klei­nen Traithen, wei­ter un­se­rem Aus­gangs­punkt ent­ge­gen.

In der Wall­ner Alm er­hal­ten wir einen se­pa­ra­ten Be­reich und las­sen die schö­ne Tour ge­müt­lich aus­klin­gen.