1920
Der Anfang:
Besichtigung eines Grundstückes durch einen Ausschuß unter Leitung des 1. Vorsitzenden Alois Huber (Rechts) und dem Hüttenbaumeister Nikolaus Lanzinger (Mitte) zum Bau einer Hütte am Grubigstein.
1921
Am 23. Januar 1921 wurde ein Grundstück mit etwa. 1 Tagwerk von der Gemeinde Lermoos zum Preis von 3.000 Kronen käuflich erworben. Erster Hüttenreferent wurde Herr Gutmeier. Als erste Baumaßnahme wurde bis zum Grundstück ein neuer Steig angelegt. Kostenaufwand ca. 4.000 Kronen. Der Bau der Hütte wurde dem Sektions-Mitglied und Baumeister Nikolaus Lanzinger aus Wolfratshausen übertragen. Nach Fertigstellung der Hütte, die aus einzelnen Holzteilen bestand, wurde diese zunächst auf dem Lagerplatz der Firma Lanzinger, dem heutigen Hatzplatz, zur Besichtigung für die Allgemeinheit aufgestellt, dann zerlegt und per Bahn nach Lermoos verfrachtet.
In mühevoller Arbeit wurden die Einzelteile der Hütte von Hans Drexler mit zwei Mulis in vier Monaten vom Tal bis zum Bauplatz auf 1800 m Höhe transportiert und dort zusammengebaut.
Am 2. Oktober, fand die Einweihung der Hütte mit großer Beteiligung der Lermooser und Wolfratshauser Bevölkerung statt. Aus diesem Anlaß stand sogar von Starnberg bis Garmisch ein Sonderwagen der Eisenbahn zur Verfügung Bei der Einweihungsfeier wählte H. H. Benefiziat aus Lermoos als Thema das Gleichnis aus dem alten Testament: "Hier laßt uns drei Hütten bauen". Gemeint waren damit die Coburger-, die Wiener Neustädter- und die Wolfratshauser Hütte.
1922
Als erste Hüttenwirtin über nahm Frau Ida Steiner aus Biberwier die Aufgaben.
1923
Anbau eines "Kuhstalles" an der Rückseite der Hütte.
1924-1939
Karl Rieder mit Ida Steiner verheiratet, übernahm als offizieller Pächter zusammen mit seinem Schwager Eckehard Steiner (rechts) als Hüttenwirt die Wolfratshauser Hütte.
1933
Mit der in Kraft tretenden Ausreisesperre nach Österreich waren Besuche auf der Hütte kaum mehr möglich.
1934
In diesem Jahr wurde die Hütte erstmals geschlossen.
1937
Bedingt durch die Schließung waren umfangreiche Instandsetzungen erforderlich.
1939
Ab 1939 verhinderten politische Gründe jegliche Vereinsaktivitäten und somit war auch keine Bewirtschaftung oder Besuch auf der Hütte möglich. Die Hütte war sich selbst überlassen.
1947
Erster Besuch von Sektionsmitgliedern nach dem Krieg. Die gesamte Einrichtung einschließlich Türen und Fenster fehlten.
1953
Georg Schwankl, dem damaligen 1. Vorsitzenden der Sektion oblag nun die Aufgabe, die Hütte wieder bewohnbar zu machen. Mit immensen Fleiß, keine Mühe scheuend, sammelte er bei der Wolfratshauser Bevölkerung Sach- und Geldspenden und richtete die Hütte im Laufe von zwei Jahren mit Gleichgesinnten wieder ein. Nach 14 Jahren ist die Hütte nun wieder benutzbar, bleibt aber jedoch weiterhin bei der Treuhandschaft des ÖAV. Ab Herbst war Otto Zöllner aus Füssen als Pächter auf der Hütte. 1966 mußte er jedoch aus gesundheitlichen Gründen die Bewirtschaftung aufgeben. Die zwischenzeitliche "Betreuung" der Hütte übernahm Ernst Kirmeier, der damalige Hüttenwart.
Bilder: Ankunft der Busladung mit der Trägerkolonne mit den gespendeten Hütteninventar in Lermoos und beim Aufstieg am "Gschwandtkreuz".
1956
Alle DAV-Hütten in Österreich, darunter auch unsere Hütte, wurden ohne Einschränkung den früheren Besitzern zurückgegeben.
1961
Der erste Erweiterungsbau
Durch den Bau der Sessellifte in Lermoos entsprach die Hütte nicht mehr den erhöhten Anforderungen. Sie hatte keinen Waschraum ud keine Toilette. Eine Verbesserung dieser Verhältnisse war dringend erforderlich. Die HV vom 25.11.1959 beschloss deshalb, bergwärts hinter der Hütte einen Holzbau anzuschließen. Ein Durchbruch der rückwärtigen Küchenwand in diesen Anbau brachte eine Vergrößerung der Küche und in dieser eine Sitzecke für Gäste. Weiter nahm der Anbau Waschräume für Damen und Herren und eine Toilette auf. Die Arbeiten wurden in den Jahren 1960 und 1961 mit einem Kostenaufwand von rund 20.000 DM durchgeführt. Während der Feier zum 50-jährigen Sektionsjubiläum fand am 15.07.1961 auf der Hütte die Einweihung dieses Anbaues statt. Leider musste er 1968 dem großen Erweiterungsbau der Hütte wieder weichen.
1964
Die Materialseilbahn zum Rauhkopf auf 2050 Meter mit drei Stützen, 620 Meter Länge und 250 Meter Höhenunterschied wurde im Oktober in Betrieb genommen. Die Gesamtkosten betrugen 30.000 DM.1964
1967
Heidi und Alfred Bader aus Ehrwald übernehmen als Pächter die Hütte. Alfred Bader hat auch gelegentlich für die Sektion Skikurse im Hüttenbereich durchgeführt.
1970
Nach dreijähriger Bauzeit und einem Kostenaufwand von ca. 100.000,– DM sowie 5300 freiwillig geleisteter Arbeitsstunden wurde im Herbst der Anbau feierlich eingeweiht. Die Hütte verfügte nunmehr über 50 Schlafplätze.
1971
Errichtung Wasserhochbehälter mit 12 qm oberhalb der Hütte.
Hüttenreferent Günter Billmeier
1975
Im Dezember übernahm das junge Ehepaar Waltraud und Bruno Ladner aus dem Paznauntal die Bewirtschaftung. Bruno Ladner führt heute die Ascher Hütte in der Samnaungruppe.
1977
Um die Wasserversorgung für die Zukunft zu gewährleisten, wurde ein Vertrag mit der Agrargenossenschaft Lermoos über eine Nutzung der Grubigquelle abgeschlossen.
Wegen mangelnder Ergiebigkeit und Wasserqualität der auf Hüttengrund entspringenden Quelle, wurde die Grubigquelle, unterhalb der Hütte, neu gefasst. Die Planung hierzu oblag dem Hüttenbaureferenten Valentin Barth.
1978
Bau der Klärgrube
(Von den Behörden kam eine große Anzahl von Auflagen auf uns zu: Die Wasser-Zulieferung wird nur genehmigt, wenn gleichzeitig eine Abwasser-Entsorgung erstellt wird (Dreikammer-Kläranlage mit etwa 25 m³ Inhalt und Sickerschacht)).
Beim Bau der Trinkwasserleitungen und Abwasserentsorgung (Hubschrauber-Großeinsatz) und über 80 freiwillige Helfer aus der Sektion. Umstellung der Toiletten auf Wasserspülung.
1980
Bild: Die Hütte im Winter
Hüttenreferent: Karl Heinz Kramer
1981
Georg Schwankl beim den Einbau des 25 kVA Diesel-Hilfsaggregates.
1988
Seit Weihnachten bewirtschaften nun Burgl und Werner Blaßl mit dem Schäferhund "Floh" und ca. zehn Huskies die Hütte. Anmerkung: "Floh" gibt es bei den Sanierungsarbeiten im Sommer 2004 immer noch. Er wieselte sehr rege um die Beine der Handwerker.
Burgl und Werner Blaßl 2005 während der Einweihungsfeier
1989
Die zu erwartenten hohen Kosten wegen Erfüllung behördlicher Auflagen und zur Sanierung der Hütte führten zu heftigen öffentlichen Diskussionen PRO UND CONTRA über die Weiterführung der Hütte in der Sektion. Karlheinz Kramer als Hüttenreferent konnte jedoch die Mehrheit der Sektionsmitglieder über eine Weiterführung der Hütte überzeugen.
1990
Bau, Drainierung und Sanierung der Terrasse.
1991
Hüttenreferent: Peter Kiefer
1992
Die Tiroler Landesregierung forderte aus Umweltschutzgründen (die zulässige tägliche Abwassermenge von 1m³ wird überschritten), den Anschluss der Wolfratshauser Hütte an das gemeindliche Abwassernetz Lermoos. Alleine die Vorlage der dringend geforderten Abwasserkanal-Planung würde 20.000 DM und der Bau des Abwasserkanals etwa 700.000 DM kosten. Außerdem bot sich an, in den Abwassergraben gleich ein Stromversorgungskabel mitzuverlegen, Kostenaufwand ca. 200.000 DM. Dadurch wäre die Überholung des reparaturanfälligen Dieselaggregates überflüssig und ein weiteres Umweltproblem gelöst.
1995
Zum 25. Mal jährt sich nun die Bergmesse auf der Hütte. Die Bergmesse sowie die Sonnwendfeier werden seit 1970 regelmäßig auf der Hütte veranstaltet und gehören immer zu den herausragendensten Veranstaltungen der Sektion.
Hüttenreferent: Hans Huber
1998
Der Strom aus dem Kabel auf unserer Hütte – und im Gegenzug nimmt nun das Abwasser seinen Weg nach Lermoos. Trassenlänge ca. 1,8 km, ca. 450 m Höhenunterschied, 1,8 m Grabentiefe von der Hütte zur Mittelstation des Grubigliftes. Kosten ca. 650.000,– DM. Durch Spenden aus Wolfratshausen, Königsdorf und Zuschüsse aus Bayern, Östereich kann die finanzielle Belastung der Sektion in Grenzen gehalten werden.
2003
Beginn mit dem DAV und potentiellen Fördergeldgebern die Randbedingungen für eine Sanierung unserer Hütte zu klären.
2004
Die Hauptversammlung der Sektion im März stimmte dem Projekt "Generalsanierung Wolfratshauser-Hütte" zu. Veranschlagte Kosten: Ca. 1 Mio. Euro. Sektionsvorstand, Projektleitung (Günther Zintl und Roland Dautenhahn) bemühen sich intensiv um Fördergelder aus Bayern, Wolfratshausen, Tirol, Österreich, und aus der EU.
Erste Baumaßnahme war die Schaffung eines neuen Zufahrtsweges durch die Agrargemeinschaft Lermoos. (Damit entfällt für die Sektion der kostenintensive Transport des Baumaterials durch einen Hubschrauber). Der Weg wird zunächst bis zur Hütte gebaut und soll später für die Erschließung eines Aufforstungsgebietes nordöstlich der Hütte verlängert werden.
Und bereits im Juli wurde mit freiwilligen Helfern aus der Sektion mit dem Entkernen und dem Teilabriß der Hütte begonnen.
Ende August konnte mit dem Aufbau von Erd- und Obergeschoss in Holzbauweise beginnen; der Transport der großen Wand- und Dachelemente vom Tal zur Hütte mit einem fast 20 m langen Tieflader war ein besonderes Abenteuer. Mitte September war die Hütte nach dem Aufbringen der Dachfolie rechtzeitig dicht. Mitte Oktober rückte wieder Werner Schote mit seiner Mannschaft an, um Spachtel, Putz- und Malerarbeiten durchzuführen, und Anfang November um Betten und Einrichtung in den Lagern, Zimmern und im Jugendraum aufzubauen.
2005
Die Hütte nach der Fertigstellung im November. Ab Weihnachten 2004 läuft wieder der Betrieb auf der Hütte.
Das Jahr wird geprägt durch diverse Restarbeiten und der finanziellen Endabrechnung des Hüttenprojektes. Die erhebliche Steigerung der Übernachtungszahlen sommers als auch winters zeigt, dass das gewählte Sanierungskonzept das richtige war. Die große Einweihungsfeier am 16. Juli 2005 fand bei herrlichem Bergwetter mit Beteiligung vieler Ehrengäste, Freunde und Förderer statt. Zum Dank für ihre großartige Leistung werden Günther Zintl und Roland Dautenhahn zu Ehrenmitgliedern ernannt.
2008
Seit Dezember wird die Hütte von Werner Blaßl mit Unterstützung von Bettina Dösing bewirtschaftet.
2009
Veranstaltungen auf der Hütte im Jubiläumsjahr:
• 28. 2.: Aktionstag der Skischule in Lermoos. 50 Teilnehmer.
• 20./21.6.: Sonnenwendfeier, tagsüber naturkundliche Wanderung mit Wolfgang Konold in der Hüttenumgebung, abends Musik
• 4./5.7.: Jubiläums-Volkstanz.
• Ski-Aktionstag (40 Jahre Skischule) am Grubigstein und auf unserer Hütte.
2010
Erneuerung des Holzbodens durch robuste Steinfließen in den Gaststuben (Die Belastung und Abnutzung durch die Skischuhe im Winter sind früher aufgetreten als erwartet.
2011
• Unsere Hütte wurde 90 Jahre alt. Dazu gab es dort bei der Sonnwendfeier im Juni trotz schlechten Wetters den ersten ökumenischen Gottesdienst. Im September feierte dann der ehemalige Abt von Schäftlarn Gregor Zasche die Bergmesse auf unserer Hütte.
• Hans Huber stellt sich nach 16 Jahren als Hüttenreferent nicht mehr zur Verfügung. Zum neuen Hüttenreferent wurde Ludwig Krammer gewählt.
• Siegfried Felleiter zum Wegewart ernannt
2012
Nach nur einem Jahr trat vom schwierigen Amt des Hüttenreferent L. Krammer zurück und Peter Taubert wurde zum Nachfolger gewählt.
Zum neuen Wegereferent wurde Roland Dautenhahn gewählt.
• Abbau der Seile der Materialseilbahn (entspr. Bauabschnitt 1 Seilbahnabbau)
Gerhard Moschitz beim Abbau des Trag- und Zugseils der Materialbahn
2013
25jähriges Pächterjubiläum von Werner Blaßl auf der Hütte mit umfangreichen Veranstaltungn und Ehrungen in Wolfratshausen. (Siehe umfangreichen Bericht über die Jubi-Feier in den Mitteilungen 2014)
• Gemäß der Arbeitsgebietsordnung des DAV ist die Sektion verpflichtet, in Ihrem Arbeitsgebiet u.a. die dort vorhandenen Wege zu erhalten. Nach etwa 35 Jahren musste unsere Sektion wieder, in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Tourismusverbandes "Zugspitzarena", selbstständig die alpinen Wege in unserem Arbeitsgebiet begehen und pflegen; dazu fanden mehrere Arbeitseinsätze mit einem Team von 8 Helfern statt.
Bei der Jubiläumsfeier am 6.11.2013 in Wolfratshausen: Bettina u. Werner Blaßl mit Ludwig Graßler